Nobelpreisträger warnen vor Börsen-Crash

Mit William Sharpe, Robert Shiller und Lars Peter Hansen äußerten sich drei Nobelpreisträger zur aktuellen Situation an den Börsen, die Indikatoren würden eine drastische Korrektur signalisieren.

Überhitzte Märkte - besorgniserregende Indizien

Der Shiller-KGV gilt nicht nur in den USA als verlässlicher Indikator, bezeichnet er doch den um die Inflation bereinigten Unternehmensgewinn der letzten zehn Jahre im Verhältnis zum aktuellen Kurs. Mit aktuell mehr als 26 nähert sich diese Kennziffer Regionen, die bislang nur vor den großen Krisen 1929, 1999 und 2007 erreicht worden waren. Für seine aufgestellten Theorien und die korrekten Vorhersagen der letzten beiden Crashs hatte Shiller den Nobelpreis erhalten, aktuell erfährt er prominente Unterstützung der ebenfalls ausgezeichneten Wirtschaftswissenschaftler William Sharpe und Lars Peter Hansen.

Korrektur um 20 Prozent möglich

Letzterer äußerte sich erstaunt darüber, dass die Investoren nach wie vor so gelassen vorgehen, obwohl die Risiken weltweit signifikant gestiegen wären. Mit rund 20 Prozent beziffert er das Ausmaß, das er für die immer wahrscheinlicher werdende Korrektur an den Börsen erwartet. Allerdings kann sich keiner der drei Preisträger auf einen Zeitpunkt festlegen, da die Geldpolitik der Notenbanken die Aktienmärkte immer wieder beflügeln würde. Die geringe Volatilität der Finanzmärkte sollte jedoch ein Warnsignal sein, die Auswirkungen auf die Börsen waren unter anderem Gegenstand seiner Forschungen, die von der Nobel-Jury explizit hervorgehoben worden waren. Eine eindeutige Warnung machte Hansen am Zinsniveau fest: Sobald die Zinsen wieder steigen würden, müssten die Investoren mit fallenden Aktienkursen rechnen. Dass die Börsen empfindlich auf negative Impulse reagieren, zeigten insbesondere die letzten Tage. Die internationalen Wirtschaftsdaten verursachten eine Korrektur um mehr als zwei Prozent in den großen Indizes.

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