Auch Schweizer Nationalbank behält sich weitergehende Maßnahmen vor

Die aktuelle Deflationsgefahr macht auch vor der Schweiz nicht Halt, die Risiken sind enorm, wie die Wirtschaftslage in Japan seit Jahren zeigt. Die SNB kündigte an, "bei Bedarf unverzüglich weitere Maßnahmen" ergreifen zu wollen.

Sinkende Preise - wo ist das Risiko?

Im Gegensatz zur Inflation, die sich relativ leicht mit der Vergrößerung der Geldmenge bekämpfen lässt, kann eine deflationäre Entwicklung zur nachhaltigen Stagnation und letztendlich Rezession führen. Der Verfall des Preisniveaus mutet zunächst weniger drastisch an, als die Auswirkungen, wie beispielsweise in Japan, sein können. Investitionen werden zurückgehalten, weil der Preis ja noch weiter sinken könnte, sodass die Nachfrage ebenfalls nachlässt. Arbeitskräfte müssten entlassen werden, das Einkommen reduziert sich - und damit auch wieder die Nachfrage. Die Entwicklung würde sich fatal verstärken.

Angst vor Deflation - nur wenige Gegenmittel verfügbar

Nicht zuletzt aus diesem Grund greifen die Notenbanken in solchen Zeiten zu außergewöhnlichen Maßnahmen, um die Deflation aktiv zu bekämpfen - allerdings sind die Möglichkeiten sehr begrenzt. Eine Variante wäre ein negativer Einlagenzins für Banken, um das Kapital so wieder in den Wirtschaftskreislauf zu lenken. Die Wirksamkeit dieser Zwangsmaßnahme bleibt durchaus umstritten, die EZB konnte damit bislang keine durchschlagenden Erfolge erzielen. Die aktuelle Konstellation gibt der SNB, die auch diese ungewöhnlichen Schritte in Erwägung zieht, aber durchaus Recht: Die konjunkturelle Entwicklung kämpft immer noch mit den Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise - und wird zusätzlich von den geopolitischen Auseinandersetzungen bedroht. Die wichtigen Indikatoren deuten derzeit eher eine Zurückhaltung im Bezug auf Investitionen oder die Kauflaune der Verbraucher an, was sich wiederum negativ auf den Handlungsspielraum der Notenbank auswirkt.

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