Europäischer Markt für Solaranlagen 2013 eingebrochen

Die Nachfrage nach Solaranlagen ist in Europa im Jahr 2013 um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Wichtigste Ursache dürfte die Korrektur bei den Förderung und Einspeisevergütungen sein, die einige europäische Länder vorgenommen haben.

Leistungszubau dramatisch zurückgegangen

Wurden im Jahr 2012 europaweit noch Solaranlagen mit über 17,2 Gigawatt an das Versorgungsnetz angeschlossen, werden für das laufende Jahr maximal neue Kapazitäten von 7 Gigawatt erwartet. Die politischen Rahmenbedingungen haben sich in vielen europäischen Staaten geändert. Zum Beispiel stoppte die Tschechische Republik die Förderungen im September komplett, in anderen Ländern wird die Einspeisevergütung sukzessive zurückgefahren. Zu groß sind nämlich die Differenzen zwischen garantierter Vergütung für die Betreiber von Solaranlagen und den tatsächlich am Strommarkt zu erzielenden Preisen. Die Mehrkosten müssen regelmäßig die Verbraucher tragen.

Hersteller von Solarmodulen unter Druck

Die mit hohen staatlichen Zuschüssen schnell aus dem Boden gestampfte Solar-Industrie in Europa kämpft aktuell um ihr Überleben. Zum einen hatte die Konkurrenz aus China bis zur jüngst ausgehandelten Mindestpreisregelung das Preisniveau so stark gedrückt, dass selbst in Boomzeiten nur marginale Gewinne realisiert werden konnten. Zum anderen sind Verbraucher skeptischer geworden, weil gerade die Qualität und Haltbarkeit der Solar-Module Probleme machen. Werden diese nämlich genutzt, um den Strom zu verkaufen, kann die Gewährleistungfrist auf zwei Jahre begrenzt werden, wie der Bundesgerichtshof in Deutschland (BGH) (Az. VIII ZR 318/12) urteilte. Für die nachhaltige Umsetzung der Energiewende, also der Abkehr von der Nutzung fossiler und endlich vorkommender Rohstoffe zur Energiegewinnung, muss Europa einiges investieren - und zwar sowohl in eine durchdachte Konzeption als auch in die notwendige Infrastruktur.

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