EZB: Inflation soll um jeden Preis angeheizt werden

Mit 0,8 Prozent wird die Inflationsrate für März prognostiziert, am Mittwoch gibt es dann die konkreten Zahlen. Ob das ausreicht, um die EZB-Pläne zu bremsen, ist angesichts der steigenden Staatsschulden fraglich

Schuldenquoten im Euro-Raum wieder gestiegen

Mit 94 Prozent des BIP markiert Spanien im Jahr 2013 einen neuen Rekord beim Schuldenstand, für das kommende Jahr sehen Experten die 100-Prozent-Marke gefährdet. In Griechenland werden mehr als 175 Prozent des BIP verzeichnet und Portugal steuert mit 129 Prozent auf ein neues Allzeithoch zu. Auch wenn Europa in diesen Tagen andere Krisenherde diskutiert, kann diese vermeintliche Ruhe doch nicht über die sich verschärfende Schuldensituation hinweg täuschen. Deflationäre Tendenzen passen somit überhaupt nicht in das Konzept von Mario Draghi, Präsident der europäischen Notenbank (EZB), denn die extrem hohen Schuldenstände erhalten dadurch nur noch mehr Gewicht.

EZB-Anleihe-Programm kurz vor Start

Auch wenn die Sparer unter einer stärkeren Inflation leiden und ihre Vermögen verlieren, die EZB kann gar nicht anders, als das Anleihe-Programm zu starten. Es sind nämlich nicht nur die Staatsschulden, auch die Verschuldung der privaten Haushalte sowie Unternehmen bereitet große Sorgen. So meldet Frankreich einen privaten Schuldenstand von 160 Prozent des BIP und damit ein alarmierendes Zeichen. Allerdings dürften die Nebenwirkungen der geplanten Anleihe-Käufe nicht lange auf sich warten lassen. Ist der Markt für Staatsanleihen schon verzerrt, dürften auch die Unternehmensanleihen sich in ihrer Entwicklung vom Markt abkoppeln. Spanische Staatsanleihen liegen zum Beispiel auch angesichts der dramatischen Schuldenentwicklung im zehnjährigen Bereich mit 3,06 Prozent auf einem Tiefpunkt, Italien mit 3,1 Prozent ebenfalls. Am Mittwoch wird es sich zeigen. 

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