NSA-Skandal: Nur die Schweiz hat Chance gegen Lauschangriff

Die NSA hat die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und einige ihrer Amtskollegen belauscht, verweist aber darauf, dass viele Informationen, die von Whistleblower Snowden veröffentlicht worden waren, von den europäischen Geheimdiensten stammen. Der griechische Ex-Außenminister Pangalos amüsierte sich schon vor Jahren beim Abhören der Telefonate von US-Botschaftern - nur die Schweiz hat ein Gegenmittel.

NSA-Chef Keith Alexander vor dem Geheimdienstausschuss

Die NSA-Affäre nimmt langsam bizarre Ausmaße an, jeder spioniert offensichtlich gegen jeden. Keith Alexander, Chef der National Security Agency, musste sich vor dem Geheimdienstausschuss des US-Repräsentantenhauses kritischen Fragen stellen und berief sich darauf, dass die USA ebenso ausspioniert würden, nämlich von den Verbündeten. Seit 50 Jahren sei es grundsätzlich üblich, dass Staats- und Regierungschefs auf den Gehalt ihrer Aussagen hin untersucht werden, schließlich sei das eine der Grundfesten des Geheimdienstes - auch in der Gegenrichtung. Das bestätigte der griechische Ex-Außenminister Pangalos, der freimütig eingestand, in den 90er Jahren regelmäßig die Gespräche des US-Botschafters mit seinen Kollegen belauscht -und sich amüsiert zu haben.

Probates Mittel gegen Lauschangriffe - Schweiz könnte es vormachen

Ein effektives Gegenmittel hat Albert A. Stahel, Leiter des Instituts für Strategische Studien in Wädenswil, für die Schweiz ausgemacht, wie er im Interview mit der Neuen Luzerner Zeitung ausführt: "Ich rate dem Bundesrat, wichtige Belange im Walliser Dialekt zu bereden. Und Schriftliches im Obwaldner Dialekt festzuhalten." Er gehe nicht davon aus, dass die Geheimdienste Sprachspezialisten hätten, um den Dialekt zu übersetzen, so dass er für den Finanzplatz Schweiz keine Probleme sieht: "Dann hat die NSA keine Chance mehr, dann kapitulieren nicht die Schweizer, sondern die US-Spione". 

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