Die Schweiz und die EU sprechen wieder miteinander

Das Scheitern der Verhandlungen im Zusammenhang mit dem Rahmenabkommen zwischen der EU und der Schweiz war durchaus ein herber Rückschlag für beide Seiten. Nach diesem Scheitern herrschte eine lange Zeit regelrecht Funkstille zwischen den beiden Verhandlungsparteien, jedoch ist diese Funkstille jetzt beendet.

Zum ersten Mal seit dem Verhandlungsabbruch hat sich jetzt der Schweizer Aussenminister Cassis mit dem Zuständigen seitens der EU getroffen, um die Beziehungen zwischen der EU und der Schweiz neu zu besprechen. Ignazio Cassis ist diesbezüglich nach Brüssel gereist, um dort Maros Sefcovic zu treffen.

Hoffnungen und Erwartungen der Schweizer Wirtschaft
Mit dem Treffen von Cassis und Sefcovic sind auch grosse Hoffnungen sowie Erwartungen der Schweizer Wirtschaft verbunden. Diese Hoffnungen zielen in erster Linie darauf ab, dass beide Seiten wieder in einem Dialog treten können. Es wurde diesbezüglich auch schon der Vergleich eines Eheberaters herangezogen, welcher beiden Seiten eine Gesprächstherapie ausdrücklich empfohlen hatte.

Durch das Treffen soll auch wieder eine Beziehungsebene geschaffen werden, im Rahmen derer dann inhaltliche Gespräche entwickelt werden können. Im Hinblick auf die Erwartungshaltung gibt es jedoch in der Schweizer Wirtschaft unterschiedliche Positionen. So ist beispielsweise der Lohnschutz für den Schweizerischen Gewerkschaftsbund von besonderer Bedeutung.

Hierbei ist es jedoch wichtig, behutsam vorzugehen. Es müssen beide Seiten darauf bedacht sein, ein gegenseitiges Verständnis für die jeweilige Lage zu wecken. Dieses Verständnis wird nach dem Verhandlungsabbruch mit Sicherheit nicht über Nacht zu wecken sein, sodass auch die Faktoren Zeit sowie Durchhaltewillen eine wichtige Rolle bei dem Unterfangen spielen werden. Seitens des Gewerbeverbandes der Schweiz wurde in dieser Hinsicht betont, dass eine besondere Eile oder gar Dringlichkeit nicht geboten sei.

Dies wiederum wird in der Medizinaltechnikbranche der Schweiz ganz anders betrachtet, da die Gefahr einer drohenden Stromlücke als besonders zeitlich akut angesehen wird. Dementsprechend wäre hier eine sehr schnelle Lösung des Problems auf jeden Fall angezeigt. Unter dem Gesichtspunkt, dass die EU sowie auch die Schweiz gegenseitig als Handelspartner eine enorm hohe Priorität einnehmen, ist immerhin die Grundlage für einen konstruktiven Dialog unzweifelhaft vorhanden. Die Schweiz braucht sich diesbezüglich vor der EU nicht zu verstecken, da sie für die EU von enorm hoher wirtschaftlicher Bedeutung ist.

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